Mittwoch, 26. September 2012

Tag 3...


Am 25.09.2012 bei KM 186.149 ging es dann um 12:00 Uhr weiter – obwohl ich davon ausgegangen bin dass die zweite Etappe auch die härteste sein wird sollte ich noch genug Möglichkeiten zum Fluchen haben.

Das nächste Ziel war Malbork bzw. Marienburg. Das dortige Schloss ist Unesco Weltkulturerbe und wurde während des zweiten Weltkriegs dazu genutzt die Verwundeten aus Russland irgendwie zu versorgen und dann weiter Richtung Heimat zu schicken. Aus familiären Gründen wollte ich da nicht einfach vorbei fahren, zumal der Umweg nur ca. 40 Kilometer ausmachte. Musste auch mal wieder ein wenig Diesel nachschütten und den gab es für 5,749 Zloty den Liter und 53,85 Liter passten bei Kilometerstand 186.243 rein – also 656 Kilometer gefahren und Verbrauch auf 8,21 Liter / 100 Km gesenkt. Gegen 14:00 Uhr kam ich in dem Örtchen an und stellte mich unbedarft auf einen typischen „Touristenfalle“ Parkplatz nahe am Schloss – aber gleich 20 Zloty abzuziehen ist schon unverschämt. Aber egal, auf zum Schloss und trotz der Abzocke am Parkplatz wollte ich noch mehr Geld in eine (automatische) Audiotour investieren – aber ich war zu spät, so um 14:30 Uhr… Ne, iss schon klar… Also so durchs Schloss gewandert, auch egal…

Schloss Malbork / Marienburg - das Schloss ist riesig

Innenhof

Zurück am Parkplatz lief der kleine Racker mal wieder aus und ergoss ein wenig von dem guten Kühlwasser über den Parkplatz – hoffentlich ist die grüne Suppe so richtig tief ins Erdreich vorgedrungen, wozu zahlt man sonst die 20 Zloty.
Aber ich gehe davon aus dass der Druck auf den Leitungen einfach zu hoch war da ich wegen der Sonneneinstrahlung die Klima voll aufdrehen musste (und Heizung natürlich aus) – beim Abstellen ist das dann halt doof wenn knapp 100 Grad Celsius im System rumschwirren…

Teurer Parkplatz & Pfützenbildung :-(
Weiter ging es dann Richtung Wolfsschanze – leider nicht mehr bei Tageslicht geschafft. Die zig kleinen Landstraßen waren einfach zu schlecht und teilweise richtige Schlaglochpisten. Egal, Schanze hin oder her – wenigstens hatte ich sie gefunden (liegt mitten im Wald versteckt und eine Ausschilderung braucht man ja erst 2 Kilometer vorher, haha) und zumindest das Schild abgelichtet.

Mit dem Mercedes ging nicht - schon zu dunkel... Mist :-))
Leider war es nun schon stockduster und ich hatte noch viele Kilometer auf miesen kleinen Landstraßen vor mir – der alte Trecker tat mir schon etwas leid (vor allem das eh schon lädierte Traggelenk). Nach einer letzten Shoppingorgie (ich brauchte noch Brot und Kaffee – an McDonald’s war hier beim besten Willen nicht mehr zu denken) erreichte ich um 22:20 Uhr die Grenze nach Litauen.

Transit in Polen

Nachts macht das noch viel mehr Spass :-)

Sowas findet man dann auch mal so zwischendurch... Wahnsinn
Da ich wegen der ganzen miesen Pisten kein Bock mehr hatte wollte ich mal testen wie es sich im W123 so pennen lässt – saugut! Bis 1:50 Uhr dauerte die kleine Nachtruhe bevor es dann weiter Richtung Riga ging. Leider konnte ich nur 100 Meter bevor mich der erste Schutzmann direkt rausgewunken hat. Er meinte nur mitleidig dass das ja ein echt altes Auto wäre – gut bemerkt, war bestimmt Klassenbester früher. Nachdem ich ihm sagte dass es nach Riga geht wünschte er mir nur viel Glück – ja, das wünsche ich ihm auch wenn er in ein paar Stunden seinen Miliz-Skoda anschleppen lassen muss (war sternenklar aber wirklich kalt in der Nacht).
Um 5:50 Uhr hatte ich Litauen hinter mir gelassen und die lettische Grenze erreicht. Also insgesamt nur 272 Kilometer in Litauen – aber schön waren die auch nicht. Straße ok aber für eine Transitstrecke recht schmal, es fehlten teilweise wirklich die befestigten Ränder auf denen man überholenden Fahrzeugen Platz machen kann.
Na ja, zu früh gefreut – Lettland ist noch viel schlimmer. Die haben gleich Schotter als Seitenbefestigung genommen, echt lustig. Zudem gibt es kaum Parkmöglichkeiten (und wenn doch dann viel zu spät ausgeschildert – also Schild und 2 Meter weiter dann abbiegen, haha) und die Fahrer hier haben es wirklich alle sehr eilig. Nun, dann fahrt Euch doch alle kaputt – Hauptsache ihr lasst mich und meinen kleinen dabei außen vor…
Musste auch wieder Diesel auffüllen – den Liter zum Kurs von 0,957 LS / Liter und genau 48 passten rein. Das Tankstellennetz wird dünner und von McDonald’s jetzt gar keine Spur mehr – also will ich nicht zu knapp Tanken. Insgesamt bin ich mit dem Tank 667 Kilometer gefahren – macht somit 7,20 Liter auf 100 Kilometer. Tolles Ergebnis, aber wirklich hart erkauft über miserable Geschwindigkeiten und lange Fahrtzeiten.
Riga habe ich um 9:20 Uhr Ortszeit (also 8:20 Uhr verglichen mit der polnischen Zeitzone) erreicht – Kilometerstand 186.955 und somit 806 Kilometer abgehakt. Alles in Allem über 20 Stunden unterwegs macht einen Schnitt von 40 Km / h.

Ankunft am Hotel - geschafft...

Die arme Sau - draußen auf einem lumpigen Schotterplatz... Einfach geschmacklos...

Rathaus - Riga

House of Blackheads - Riga

Altstadt

McDonald's - Fake, kein Frühstück & kein McCafe, macht so keinen Sinn
Anbei mal der Link zu Google-Maps mit der nachgebildeten Route.

Und als Musikvideo des Tages etwas was zu der Strecke passt – zumindest rein vom Titel her wie dafür geschrieben… :-)))


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