Pünktlich (haha) um 20:20 Uhr am 23.09.2012 startete
die Reise Richtung Moskau dann wirklich. Kilometerstand bei Beginn der Fahrt
war 185.213 – also habe ich rund um Osnabrück 48 Kilometer zusätzlich auf den
Tacho gepumpt. Ab auf die A30 und erster geplanter Stopp bei McDonald’s in Bad
Oeyenhausen. Nicht nur dass es dort kein McCafe gab – nein, auch die normale
Kaffeemaschine war defekt. Toll! Aber die Mitarbeiter waren kreativ und brühten
einen normalen Kaffee – zum vollen Preis natürlich. Wieder so ein Fehler – der
Kaffee schmeckte nicht besonders und die Zähne nahmen unüblich schnell ein
etwas „pelziges“ Gefühl an – davon hatte ich die ganze Nacht noch was.
Weiter auf die A2 Richtung Berlin. An der Gedenkstädte
Marienborn wollte ich mal ein paar Bilder machen aber wie in „Dunkel-Deutschland“
halt üblich – nachts ohne Beleuchtung. Dafür kamen die Schutzmänner vorbei –
haben wohl noch nie einen funktionierenden W123 gesehen…
Im Hintergrund ist die Gedenkstädte Marienborn - im "dunkeln" halt, normal... |
Kurz vor 24:00 Uhr überquerte ich die Elbe bei
Magdeburg und ein W123 Coupe überholte mich. Leider keinerlei Anstalten des
„Kollegen“ mal zu grüßen oder so – wahrscheinlich ist eine halb durchrostete
Limo mit einem dreckigen Schiffsdiesel drin unter seiner Würde. Aber spätestens
an der nächsten Tankstelle bin ich derjenige der lacht, so!
Weiter dann auf der A10 um Berlin rum Richtung Stettin
– der nächste Tankstopp war fällig. Also 49,05 Liter zum Kurs von 1,539€ pro
Liter da rein. Macht bei 562 gefahrenen Kilometern immerhin einen Verbrauch von
8,73 Liter auf 100 Kilometer – das dürfte ab Polen besser werden – keine oder
kaum Autobahn halt.
Eigentlich wollte ich vor Polen nochmal halten und die
Karte ein wenig studieren, aber da haben mir die deutschen Autobahnplaner wohl
einen Strich durch die Rechnung gemacht – auf einmal hieß es halt „Republika
Polska“ und ich war schon da. Kartenmaterial zu studieren war eh völlig
überflüssig da Gdansk direkt ab der Grenze ausgeschildert ist. Also noch ca.
350 Kilometer bis zum Etappenziel.
Irgendwie hatte ich aber mittlerweile wieder Bock auf
einen Kaffee – habe hier aber ganz klar einen eklatanten Fehler bei der
Reiseplanung begangen. Die Dichte von McCafe – Einrichtungen nimmt bereits ab der
so genannten „Dunklen Deutsche Republik“ dramatisch ab und die erste
lebensnotwendige Einrichtung dieser Art kam in PL kurz nach Stettin. Leider nur
24h McDrive und ohne Zloty in der Tasche war das eher schlecht, also weiter
fahren.
Ohne besondere Vorkommnisse erreichte ich den nächsten
McDonald’s mit McCafe morgens um 6:30 Uhr bei Koszalin / Köslin. Leider erst ab
7:00 Uhr geöffnet, aber das war mir völlig egal – dann wird halt gewartet. Hat
sich gelohnt – es gab frischen Kaffee und die Reise konnte weiter gehen. Zloty
hatte ich mittlerweile auch vom nächsten Bankomat und somit war alles wieder im
Lot.
Lidl, Shell und McDonald's in Koszalin - fast wie zu hause :-) |
Da sich allerdings die E36 / A6 auch so langsam aber
sicher füllte und man nicht wirklich entspannt fahren konnte (man muss ja immer
den einheimischen Fahrern Platz zum Überholen machen) bin ich dann hinter Slupsk
auf die 211 ausgewichen. Wie in Polen so üblich – je kleiner und unbekannter
die Straße desto besser wird es. Keine Schlaglöcher und kaum jemand unterwegs.
Da noch genug für restlichen knapp 100 Kilometer im Tank war erst mal den
Diesel etwas hochjagen und mit 120 Km/h durch die polnische Pampa – nur ich,
der Schiffsdiesel und die Straße, so muss das!
Die 211 - in the middle of nowhere |
Frühstück :-) |
An dieser Stelle mal ein kurzes Lob an Polen – seit ich
1996 zum ersten Mal dort war und bis 2008 das Land auch mehrmals im Jahr
besucht habe hat sich sehr viel zum Positiven entwickelt. Musste man früher
noch hinter jedem Busch mit der Dorfmiliz auf Touristenjagd rechnen habe ich
diesmal keinen einzigen Polizisten gesehen. Thumbs up…
Gdansk habe ich dann so gegen 10:30 Uhr am 24.09.2012
erreicht und musste noch etwas auf das Hotelzimmer warten. Aber egal – da das
Hotel mitten in der Altstadt ist konnte ich so schon mal ein wenig Sightseeing
betreiben. Kilometerstand hier 186.149 und somit hatte der kleine Racker am
Ende der ersten Etappe stolze 936 Kilometer am Stück abgespult. Zeit inklusiver
kleinerer Pausen und Warten auf McDonald’s somit gut 14 Stunden also gut 67
Kilometer pro Stunde – was man ganz leicht nach oben bekommen kann wenn man
halt nicht anhält und voll durchziehen würde… Ich habe aber immerhin Urlaub und
somit Zeit genug! Ein paar Impressionen von Gdansk...
Alter Hafen |
Neptun Brunnen |
Auch für die Abendunterhaltung wird was geboten... |
Altstadt |
Mittagessen - Runde 1 von 7, wegen der ganzen Mahlzeit halt |
Tor zum alten Marktplatz und Stadtzentrum |
Danzig bei Nacht und natürlich Regen... super... |
Der alte Bomber hat super durchgehalten und auch kaum
Kühlwasser verloren – also erst mal kein Grund zur Sorge und morgen geht es
dann weiter durch Ostpolen Richtung Riga.
Wenn man nachts fährt hält einen zum Teil der übelste
Müll richtig wach. Hier ein tolles Beispiel an Musik die niemand braucht aber
die einen wirklich wach halten kann. Lyrics (komplett) – „Tacata“ (fertig),
anscheinend ist nachts das (noch verbleibende Rest-) Hirn ansonsten nicht
weiter aufnahmefähig…
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