Samstag, 29. September 2012

Zusammenfassung - Hinfahrt


Für die Strecke Düsseldorf – Moskau habe ich insgesamt 6 Tage gebraucht. Abfahrt war am 22.09. und angekommen bin ich am 28.09. – allerdings ist das nicht wirklich die reine Fahrtzeit.

Übernachtungen gab es in Osnabrück, Danzig und Riga – man will ja auch was sehen, sonst hätte ich auch gleich den Flieger nehmen können. Falls jemand eine solche Tour aus Kostengründen machen möchte – davon kann ich nur abraten da der Flieger mit ca. 180 € hin und zurück nicht zu toppen ist, günstiger geht es nicht.

Tankvorgänge und Kosten:
01 – Wuppertal, 22.09.2012 bei 185.025 – 47,37 l zu 1,489 € = 70,53 €
02 – Plötzin, 24.09.2012 bei 185.587 – 49,05 l zu 1,539 € = 75,49 €
03 – Grobelno, 25.09.2012 bei 186.243 – 53,85 l zu 1,395 € = 75,12 €
04 – Iecavas, 26.09.2012 bei 186.910 – 48,00 l zu 1,371 € = 65,81 €
05 – RUS M9, 27.09.2012 bei 187.362 – 38,28 l zu 0,746 € = 28,58 €
06 – Moskau, 28.09.2012 bei 188.008 – 51,93 l zu 0,775 € = 40,25 €

Macht somit insgesamt 288,48 Liter Diesel zu umgerechnet 355,78 € - damit kann ich schon 2x hin und zurück fliegen, und das war nur die Hinfahrt.

Verbrauchswerte:
49,05 l auf 562 Km ~ 8,73 Liter / 100 Km
53,85 l auf 656 Km ~ 8,21 Liter / 100 Km
48,00 l auf 667 Km ~ 7,20 Liter / 100 Km
38,28 l auf 452 Km ~ 8,47 Liter / 100 Km
51,93 l auf 646 Km ~ 8,04 Liter / 100 Km

Da der erste Tankstopp in Wuppertal nicht wirklich für den Trip zählen kann sind somit 241,11 Liter auf 2983 Kilometer durch den Tank geflossen – macht im Schnitt 8,08 Liter / 100 Km und ich denke mal dass das völlig in Ordnung ist.

Insgesamt habe ich 3.027 Kilometer abgespult und der kleine Racker hat dabei ca. 2 Liter Kühlwasser verloren und auch 2 Liter Öl verbraucht. Wie viel Diesel an der Einspritzdüse von Zylinder 2 verloren ging kann ich nicht sagen, aber für einen Schnitt von unter 8 Litern wird es nicht reichen…

So, ich schaue mir jetzt erst mal ein wenig Moskau an und überlege mir auch so langsam was für die Rückfahrt und ob der Trecker hier nun zur Wartung sollte oder lieber nicht…

Simply the best... :-)

Freitag, 28. September 2012

Tag 04...


Auf zum letzten Gefecht – die dritte Etappe lag vor mir und es wäre gelogen wenn ich behaupten würde dass mir nicht ein wenig mulmig gewesen wäre. Um 9:30 Uhr Ortszeit (also 8:30 Uhr bei uns) ging ich dann zum Schotterplatz in Riga um den kleinen Racker zu starten. Bei Kilometer 186.955 sprang der Diesel willig an und nebelte ein wenig die Altstadt zu – egal…

Riga am Morgen
Entgegen meinen Befürchtungen von Dramen auf den lettischen Landstraßen verlief die Fahrt Richtung Grenze wirklich geschmeidig. Kaum was los auf den Straßen und wenn doch Fahrzeuge da waren gab es ordentliche Überholmanöver ohne jegliche Besonderheiten. Ab Rezekne wurden die Straßen aber deutlich schlechter und der Spaßfaktor sank dementsprechend.
Nach 327 Kilometern erreichte ich die Grenze zu Russland bei Zilupe um 14:55 Uhr Ortszeit – also gute 5,5 Stunden gebraucht. Das aber völlig entspannt und mit einigen Zwischenstopps zwecks Kaffee (das Thema McCafe hatte ich eh schon aufgegeben) an Tankstellen…
Ein wenig Besorgnis habe ich nun allerdings wegen der Einspritzdüse an Zylinder Nr. 2 – da sprudelt der Diesel nun nicht nur an den Leckölleitungen raus sondern auch komplett von unten aus der Vorkammer. Mist, das gibt keinen guten Verbrauch wenn das Zeug da so wieder hochkommt. Aber was soll ich machen? Umdrehen, Werkstatt oder einfach weiter fahren? Da der Trecker an und für sich lief und auch nicht mehr oder weniger Abgase produzierte als sonst und auch die Leistung (sofern man davon überhaupt sprechen kann) konstant war – ab durch die Mitte und weiter…

Rezekne Richtung Zilupe - Lettland
Die Grenze… Man liest viel und es ist nun nach eigenen Erfahrungen viel Schwachsinn dabei. Die lettische Seite fragte sich eigentlich nur warum man denn nach Moskau will und man interessierte sich dort viel mehr für den W123 und die 3 Liter Maschine und wie teuer so ein Teil denn in DE ist. Der Rest war ein wenig Laufzettel mit Stempel einholen und dann ging es auf nach Russland.
Dort konnte keine Sau Englisch (aber schön an die Grenze schreiben dass man hier Passport and Baggage control macht) und ich wusste nicht was ich überhaupt machen soll. Na ja, Migrationskarte ausgefüllt und in irgendeiner Hütte abgegeben und dann laberte mich die Olle da auf Russisch voll. Wegen mir – auch egal… Dann sollte ich den Zollprozess durchlaufen – ein Hinweis darüber was das überhaupt sein soll hätte mich fröhlicher gestimmt. Na ja, irgendein Zöller wurde dann ein wenig „bestimmter“ und laberte mich auf Russisch voll und wedelte andauernd mit irgendwelchen Zetteln rum. Irgendwann habe ich ihm dann auf Deutsch und Englisch ebenfalls sehr bestimmt gesagt dass er mich den ganzen Tag anschreien kann, dieses uns beide aber nicht nach vorne bringen wird solange er das nur auf Russisch macht… Das scheint er irgendwie kapiert zu haben und schickte mich an die nächste Hütte. Dort angekommen dachte ich nun man hat mich zu jemandem geschickt der nicht nur Russisch kann – leider falsch, man hatte dort eine Kopie der Zolldeklaration in Englisch. Da geht es dann darum wie viel Bargeld man dabei hat (auch unter 10.000 USD) und welche Sachen einen bestimmten Wert haben. Also habe ich brav meine ca. 290€ in drei Währungen angegeben und auch meinen Laptop deklariert. Leider missfiel das Olga ein wenig (bedeutet ja Arbeit) und sie hat dann alles wieder durchgestrichen und mir gesagt ich soll das neu ausfüllen – diesmal auf einer Kopie in Deutsch. Geht doch… Idioten, warum nicht gleich so. Dann hat Olga noch das Gepäck kontrolliert wollen – es dann aber aufgegeben da alles zusammen locker 35 Kg (Obergrenze für den persönlichen Bedarf) überschritten hat und sie auch zu blöde war die Fahrzeugnummer zu finden. Völlig am Ende ihrer Kräfte öffnete sie dann den Schlagbaum und sagte nur „Go!“ – wozu denn der ganze Quatsch davor? Sollen sie gleich aufmachen und gut ist. Zwei Stunden hat der Spaß gedauert und wenn ich gewusst hätte was man von mir will und was ich machen muss hätte man das auch in 30 Minuten haben können. Die beiden schnuckeligen 120 Kg Lettinnen (also pro Person) hinter mir waren schon total sauer – aber was stellen die sich auch hinter jemanden der ein fettes „D“ an der Heckscheibe hat und kein „LV“ oder „RUS“? Die haben die ganze Zeit Olga angemacht und die ist dann auch irgendwann ausgerastet und hat ihnen klar gemacht dass einer nach dem anderen dran ist. Die beiden süßen Prinzessinnen haben mich auch erst nachts gegen 0:30 Uhr überholt, also haben sie wohl noch ein wenig Zeit an der Grenze verbracht, hehe…

Da war ich nun also in Russland – dem Mutterland des Bösen (zumindest wenn man in Zeiten des kalten Krieges aufgewachsen ist, dann ist das erst mal so) über das man selten was hört und wenn überhaupt sind es Mythen und Gerüchte.
Mythos Nummer Eins – die Straßen sollen eine totale Katastrophe sein. Tja, zum Teil sind sie ganz nett gemacht (d.h. sie haben einen normalen Belag und auch Markierungen – halt wie eine Dorfstraße in (West) Deutschland) und zum Teil sind sie einfach nur schlecht und verdienen den Namen Straße nicht – wie gesagt, ich schreibe hier über die Magistrale M9, eine Haupttransitroute. Dann gibt es allerdings noch etwas was schlimmer ist als eine schlechte russische Straße – eine russische Straße die mit einer Baustelle gesegnet ist. 

Mother Russia - Markierungen kommen sicher noch

Schmeiß drauf den Scheiss... Passt schon...

Aber es fährt (also nicht mein Baby sondern das da vorne)
Unbeschreiblich – folgende drei Sachen habe ich auf den M9 bis Moskau erleben dürfen (sie können auch in Kombination auftreten – dann wird es richtig spannend):
Schotter – als provisorischer Fahrbahn Belag verwendet, bestehend aus kleinen bis faustgroßen Steinen und Sand. Total geil, man schlingert immer so ca. 30 cm nach links und rechts hin und her ohne dass man was daran ändern könnte. Natürlich bei Schrittgeschwindigkeit…
Ausfräsungen – wirklich nicht gut, der Höhenunterschied kann schon mal gut und gerne lockere 20 cm betragen. In einer Baustelle musste man teils auf der alten Strecke (Buckelpiste) und auf der ausgefrästen Spur fahren – das wird dann halt ein wenig schief und wackelig, vor allem wenn der Gegenverkehr 10 cm an einem vorbeirauscht – Absperrungen in der Mitte gibt es nicht immer.
Absperrungen – wenn sie genutzt werden ist alles zu spät. Fernlicht, Nebelleuchten und Schrittgeschwindigkeit sind oberstes Gebot. Sogar die russischen Hardcore-Trucker die sonst permanent ihre 40 Tonner mit Vollgas bewegen gehen hier in die Knie und machen es genauso. Ist halt schon doof wenn plötzlich vor einem eine Plastikabsperrung auftaucht, meistens ohne Wasserfüllung da oft defekt aber teilweise auch eben mit Wasser drin. Diese rot-weißen Behälter sollen ja eigentlich flexibel die beiden Spuren trennen – nur in RU wird flexibel anscheinend groß geschrieben, die Teile sind kreuz und quer verteilt und man fühlt sich wie beim Slalom-Test diverser Automagazine.
Treten alle drei der genannten Dinge auf einmal auf – Pech gehabt, Vollbremsung, Warnblinker und Daumen drücken dass nichts weiter passiert.
Witzig wird es auch wenn man versucht von der Magistrale abzufahren um einen Rastplatz zu besuchen – bei einer Tankstelle war mir das wirklich nicht möglich. Ohne Geländewagen oder LKW keine Chance die Krater / Schlaglöcher heile zu umfahren (ok, die angrenzende Wiese mit Erdhügeln wollte ich nicht testen).
Also – nur mal die M9 betrachtet kann man unterm Strich sagen dass Mythos Nummer Eins voll und ganz zutrifft. Es ist bis auf einige Ausnahmen eine Zumutung auf russischen Straßen unterwegs zu sein (mit einem normalen PKW).
Auch wird ja meist gesagt (Mythos Nummer Zwei) dass Russen kein Auto fahren können und die „shitty russian drivers“ sind ja weltbekannt. Na ja, sie können schon fahren (Vollgas versteht sich) aber leider beschränkt sich ihr Wahrnehmungsvermögen größtenteils nur auf sich selbst. Vorausschauendes Fahren oder auch nur der Hauch eines Überblicks der verkehrstechnischen Gesamtsituation sind völlig unbekannt. Die LKW Fahren bilden da aber meistens eine Ausnahmegruppe – sie lassen einen überholen oder freuen sich auch wenn man sie überholen lässt. Nur der russische PKW an sich stellt kein Fortbewegungsmittel dar sondern eine Waffe.
Extrem uncool wurde diese Verhalten in Moskau selber. Irgendwann nachts so gegen 3:00 Uhr rollte ich dort rein. Nur eine grobe Vorstellung wo ich ungefähr hin musste und zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Plan von den Ausmaßen dieser Megacity. Eine Karte hatte ich auch nur von der Innenstadt und mein Hotel liegt außerhalb der inneren Zone. Bis ich verstanden hatte wo und wie ich die Schilder lesen muss (auf kyrillisch und sehen erst mal aus wie Werbeschilder) war schon die erste Stunde wilder Fahrerei rum. Das wilde Fahren ging noch ganz gut – eh keinen Plan und erst mal in eine Richtung fahren war nicht schwer, da konnte ich auch mit 100 Sachen mithalten. Dann wurde es voller und ich wusste auch immer mehr wohin ich genau fahren muss. Nur wenn man sich nicht auskennt macht man hier und da mal Fehler und muss z.B. spontan Spuren wechseln – jedoch weit und breit kein Russe der annähernd so viel Hirn gehabt hätte von dem „D“ und dem fremden Kennzeichen darauf zu schließen dass sich derjenige vielleicht nicht auskennt. Nein, man wurde trotzdem genötigt, abgedrängt und andauernd an gehupt – Vollidioten.
Aber andere Länder – andere Sitten und in ein paar Tagen werde ich mich ein wenig besser auskennen und auch den „wilden Ivan“ machen – hehe…
So gegen 6:30 Uhr unserer Zeit bin ich dann nach gut 22 Stunden am Hotel angekommen – mit dem Wunsch nie wieder Auto fahren zu müssen. Na ja, der kleine Racker hat es überlebt und ohne Panne alles sauber abgespult. Auch den 50 cm Krater (in einer Baustelle) hat er mir verziehen und somit werde ich mal sehen ob nicht Mercedes-Benz in Moskau die Diesel-Sauerei an Zylinder 2 stoppen kann und auch den Kühlwasserverlust eindämmen kann.
Die gute Nachricht zum Schluss – das Traggelenkt ist glaube völlig schockiert von den Buckelpisten und ist jetzt total ruhig… Krass…

Bei Kilometer 188.012 war dann am 28.09.2012 Schluss - Hinfahrt mit insgesamt 3.027 Kilometern erledigt. Zusammenfassung folgt später...

Hier noch die Karte auf Google - sieht etwas langweilig aus hat es aber definitv in sich ;-) Google-Maps

Done...

Parking position - aber nur für den Moment :-)

Na ja - lasst uns einen Hotelkomplex bauen...

Kremlin...

Kulturveranstaltung - Russische Lichtspiele

Stalin Hochhaus (1 von 7) - Außenministerium




Anbei noch ein Video für alle die mal in Russland auf der M9 mit dem Auto fahren möchten… Genau so sieht's aus ;-)


Geschafft...

Vor "Tag 04" mache ich jetzt erstmal ein kurzes "geschafft" - Moskau wurde erreicht...
Sogar lebend, nicht unbedingt selbstverständlich...

Ein kleiner Vorgeschmack auf den bald folgenden Bericht...
Baustellen mit Schotter zu versehen ist schon interessant - nur leider war das wirklich noch eine der besseren Baustellen, es geht noch viel viel schlimmer...

Ja - das ist grober Schotter (Magistrale M9) - und das war noch TOLL!!!
Aber hier erstmal der Beweis - der W123 (ok, ohne Öl & Kühlwasser und undichter Einspritzdüse am 2. Zylinder) vor dem Izmailovo Vega Hotel - was ich ohne Navi und Karte (hatte nur Zentral-Moskau) nach 3 Stunden selber gefunden habe. Fragen braucht man hier keinen - entweder zucken die zusammen und rennen weg und / oder können kein Wort Englisch...

Öl & Wasser sind mittlerweile wieder aufgefüllt :-)
Zu Denken geben mir allerdings die geplanten Photosessions vor den Hotspots der Stadt - das muss ich genau planen, sonst kommt der Kleine nur als Blechklumpen hier raus. Man kann als Fremder, der nicht so schnell kyrillisch lesen kann, einfach nicht permanent 120 in der Stadt fahren - nur leider ist alles darunter quasi schon Verkehrsgefährdung für die Einheimischen... :-o

Und es stimmt doch... Ersten Schätzungen zu Folge müssten die Aufnahmen alle innerhalb von höchstens 30 Minuten im Kasten gewesen sein, länger braucht man hier kaum für solche Szenen...


Mittwoch, 26. September 2012

Tag 3...


Am 25.09.2012 bei KM 186.149 ging es dann um 12:00 Uhr weiter – obwohl ich davon ausgegangen bin dass die zweite Etappe auch die härteste sein wird sollte ich noch genug Möglichkeiten zum Fluchen haben.

Das nächste Ziel war Malbork bzw. Marienburg. Das dortige Schloss ist Unesco Weltkulturerbe und wurde während des zweiten Weltkriegs dazu genutzt die Verwundeten aus Russland irgendwie zu versorgen und dann weiter Richtung Heimat zu schicken. Aus familiären Gründen wollte ich da nicht einfach vorbei fahren, zumal der Umweg nur ca. 40 Kilometer ausmachte. Musste auch mal wieder ein wenig Diesel nachschütten und den gab es für 5,749 Zloty den Liter und 53,85 Liter passten bei Kilometerstand 186.243 rein – also 656 Kilometer gefahren und Verbrauch auf 8,21 Liter / 100 Km gesenkt. Gegen 14:00 Uhr kam ich in dem Örtchen an und stellte mich unbedarft auf einen typischen „Touristenfalle“ Parkplatz nahe am Schloss – aber gleich 20 Zloty abzuziehen ist schon unverschämt. Aber egal, auf zum Schloss und trotz der Abzocke am Parkplatz wollte ich noch mehr Geld in eine (automatische) Audiotour investieren – aber ich war zu spät, so um 14:30 Uhr… Ne, iss schon klar… Also so durchs Schloss gewandert, auch egal…

Schloss Malbork / Marienburg - das Schloss ist riesig

Innenhof

Zurück am Parkplatz lief der kleine Racker mal wieder aus und ergoss ein wenig von dem guten Kühlwasser über den Parkplatz – hoffentlich ist die grüne Suppe so richtig tief ins Erdreich vorgedrungen, wozu zahlt man sonst die 20 Zloty.
Aber ich gehe davon aus dass der Druck auf den Leitungen einfach zu hoch war da ich wegen der Sonneneinstrahlung die Klima voll aufdrehen musste (und Heizung natürlich aus) – beim Abstellen ist das dann halt doof wenn knapp 100 Grad Celsius im System rumschwirren…

Teurer Parkplatz & Pfützenbildung :-(
Weiter ging es dann Richtung Wolfsschanze – leider nicht mehr bei Tageslicht geschafft. Die zig kleinen Landstraßen waren einfach zu schlecht und teilweise richtige Schlaglochpisten. Egal, Schanze hin oder her – wenigstens hatte ich sie gefunden (liegt mitten im Wald versteckt und eine Ausschilderung braucht man ja erst 2 Kilometer vorher, haha) und zumindest das Schild abgelichtet.

Mit dem Mercedes ging nicht - schon zu dunkel... Mist :-))
Leider war es nun schon stockduster und ich hatte noch viele Kilometer auf miesen kleinen Landstraßen vor mir – der alte Trecker tat mir schon etwas leid (vor allem das eh schon lädierte Traggelenk). Nach einer letzten Shoppingorgie (ich brauchte noch Brot und Kaffee – an McDonald’s war hier beim besten Willen nicht mehr zu denken) erreichte ich um 22:20 Uhr die Grenze nach Litauen.

Transit in Polen

Nachts macht das noch viel mehr Spass :-)

Sowas findet man dann auch mal so zwischendurch... Wahnsinn
Da ich wegen der ganzen miesen Pisten kein Bock mehr hatte wollte ich mal testen wie es sich im W123 so pennen lässt – saugut! Bis 1:50 Uhr dauerte die kleine Nachtruhe bevor es dann weiter Richtung Riga ging. Leider konnte ich nur 100 Meter bevor mich der erste Schutzmann direkt rausgewunken hat. Er meinte nur mitleidig dass das ja ein echt altes Auto wäre – gut bemerkt, war bestimmt Klassenbester früher. Nachdem ich ihm sagte dass es nach Riga geht wünschte er mir nur viel Glück – ja, das wünsche ich ihm auch wenn er in ein paar Stunden seinen Miliz-Skoda anschleppen lassen muss (war sternenklar aber wirklich kalt in der Nacht).
Um 5:50 Uhr hatte ich Litauen hinter mir gelassen und die lettische Grenze erreicht. Also insgesamt nur 272 Kilometer in Litauen – aber schön waren die auch nicht. Straße ok aber für eine Transitstrecke recht schmal, es fehlten teilweise wirklich die befestigten Ränder auf denen man überholenden Fahrzeugen Platz machen kann.
Na ja, zu früh gefreut – Lettland ist noch viel schlimmer. Die haben gleich Schotter als Seitenbefestigung genommen, echt lustig. Zudem gibt es kaum Parkmöglichkeiten (und wenn doch dann viel zu spät ausgeschildert – also Schild und 2 Meter weiter dann abbiegen, haha) und die Fahrer hier haben es wirklich alle sehr eilig. Nun, dann fahrt Euch doch alle kaputt – Hauptsache ihr lasst mich und meinen kleinen dabei außen vor…
Musste auch wieder Diesel auffüllen – den Liter zum Kurs von 0,957 LS / Liter und genau 48 passten rein. Das Tankstellennetz wird dünner und von McDonald’s jetzt gar keine Spur mehr – also will ich nicht zu knapp Tanken. Insgesamt bin ich mit dem Tank 667 Kilometer gefahren – macht somit 7,20 Liter auf 100 Kilometer. Tolles Ergebnis, aber wirklich hart erkauft über miserable Geschwindigkeiten und lange Fahrtzeiten.
Riga habe ich um 9:20 Uhr Ortszeit (also 8:20 Uhr verglichen mit der polnischen Zeitzone) erreicht – Kilometerstand 186.955 und somit 806 Kilometer abgehakt. Alles in Allem über 20 Stunden unterwegs macht einen Schnitt von 40 Km / h.

Ankunft am Hotel - geschafft...

Die arme Sau - draußen auf einem lumpigen Schotterplatz... Einfach geschmacklos...

Rathaus - Riga

House of Blackheads - Riga

Altstadt

McDonald's - Fake, kein Frühstück & kein McCafe, macht so keinen Sinn
Anbei mal der Link zu Google-Maps mit der nachgebildeten Route.

Und als Musikvideo des Tages etwas was zu der Strecke passt – zumindest rein vom Titel her wie dafür geschrieben… :-)))